Warum die PKV auch im Alter günstiger als die GKV ist

Erfahre, wie Du die Kosten der PKV im Alter planst & senkst. Tipps zur Finanzplanung und Tarifen helfen Dir, auch im Ruhestand gut abgesichert zu bleiben.


Die Entscheidung zwischen privater Krankenversicherung (PKV) und gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) ist mit die wichtigste Entscheidung in Deiner Gesundheitsvorsorge. Dabei tritt man schnell auf ein häufiges Missverständnis: Die PKV wird im Alter immer unbezahlbar. Tatsächlich zeigt sich, dass die jährlichen Beitragserhöhungen in der GKV mit rund 3,2 % sogar höher ausfallen als in der PKV mit 2,8%. Ein relevanter Unterschied: Während die GKV regelmäßig kleine Erhöhungen vornimmt, sind die Anpassungen in der PKV seltener, dafür aber oft deutlicher spürbar, da sie alle paar Jahre vorgenommen werden.

Zwischen den Systemen liegt in der Beitragsberechnung ein wesentlicher Unterschied. Während die GKV-Beiträge einkommensabhängig sind und somit prozentual bemessen werden, richten sich PKV-Beiträge nach Alter, Gesundheitszustand und Leistungsumfang. Besonders für junge Gutverdiener kann die PKV dadurch zunächst günstiger sein.

Warum die PKV im Alter oft als teurer wahrgenommen wird

Der Eindruck, die PKV werde im Alter unbezahlbar, entsteht häufig durch Medienberichte. Diese vermitteln oft ein verzerrtes Bild, indem sie Fälle aufgreifen, in denen Versicherte finanziell zu knapp geplant haben. In Wahrheit ist es die richtige Vorsorge, die den Unterschied macht. Während die GKV-Beiträge im Rentenalter oft sinken, da sie einkommensabhängig sind, bleiben die PKV-Beiträge stabil und können relativ gesehen höher wirken. Dass später einige Bausteine wie das Krankentagegeld, der gesetzliche Zuschlag und beispielsweise der Beitragsentlastungstarif wegfallen, findet dabei wenig Beachtung.

Strategien zur Reduzierung der PKV-Kosten im Alter

Damit die PKV im Alter finanziell zu den oft geringeren Einnahmen in der Rente passt, hilft hier ein finanzieller Fahrplan. Nutze die monatliche Ersparnis, die Du durch niedrigere PKV-Beiträge im Berufsleben hast, um ein finanzielles Polster für später aufzubauen. Das gelingt beispielsweise mit der Anlage und Beteiligung am Kapitalmarkt in Form von kostengünstigen ETFs. So baust Du Dir ein Vermögen auf, welches den späteren Beitrag eindämpft. Zusätzlich kann vor allem für Angestellte ein sogenannter Beitragsentlastungstarif dabei helfen, die monatliche Belastung zu senken. Private Krankenversicherer bilden außerdem mit den monatlichen Beitragseinnahmen Rückstellungen für Dich als versicherte Person. Ein ordentlicher Teil des Tarifbeitrags wird somit während deines Berufsleben exakt dafür verwendet, um den Beitrag im Alter stabil zu halten. Der festgeschriebene gesetzliche Zuschlag in Höhe von 10% kommt hier ebenfalls dazu. Mit diesen Bausteinen gelingt es Dir somit während des Berufslebens und vor allem im Rentenalter den Zugang zu einer medizinisch besseren Behandlung zu bekommen.

Rürup-Rente: Ein starker Partner zur PKV-Finanzierung

Neben dem gewöhnlichen ETF-Sparplan im Depot kann zudem die Rürup-Rente genutzt werden. Hierbei handelt es sich um eine steuerlich geförderte Möglichkeit, gezielt für das Alter vorzusorgen. Sie ist besonders attraktiv für Selbstständige, die keinen Zugang zur gesetzlichen Rentenversicherung haben. Durch die steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge kannst Du während der Ansparphase Steuervorteile nutzen und diese Ersparnisse weiter reinvestieren. Im Rentenalter hilft die Auszahlung der Rürup-Rente dabei, die höheren PKV-Beiträge zu decken und Deine finanzielle Belastung zu senken. Wie bei allen Arten von Verträgen gilt es hier natürlich, sich im Detail mit der Auswahl und Gestaltung zu befassen. Da es bei dieser Form des aufgebauten Kapitals ausschließlich eine lebenslange Rentenzahlung gibt, erfordert das weniger Disziplin als die Verwaltung eines eigenen Depots. Schau Dir deshalb unbedingt beide Möglichkeiten an und ordne mit einem Experten ein, welches Modell besser zu Dir passt.

Intelligente Finanzplanung hält die PKV erschwinglich

Um die PKV auch im Alter bezahlbar zu halten, ist eine durchdachte Finanzplanung entscheidend. Investiere frühzeitig Deine Ersparnisse und überprüfe regelmäßig Deine Strategie. Tarife mit einem ausgewählten Selbstbehalt bieten zum Beispiel Einsparpotenziale, die sich durch den Zinseszinseffekt über die Jahre erheblich summieren können. Auch hier können nachträglich und an die jeweilige Lebenssituation angepasst Änderungen vorgenommen werden. Alles in allem verdient das wichtige Thema PKV ein wenig Zeit, um einen guten Überblick zu erhalten. Eine zu schnelle Entscheidung ist definitiv kein guter Rat. Wir nehmen uns deshalb sehr ausführlich Zeit in unserer PKV-Beratung, damit Du alle Punkte für Dich abwägen kannst. Was hier im Artikel nicht der Schwerpunkt ist, jedoch die wichtigste Motivation für einen Wechsel in die PKV sein sollte, ist der Vergleich der medizinischen Leistungen für Dich und Deine Familie.

Tipps für die Wahl des richtigen PKV-Tarifs

Neben der Gestaltung ist auch die Wahl des passenden PKV-Tarifs entscheidend für Deine finanzielle Zukunft. Achte darauf, den Tarif so zu wählen, dass er nicht nur heute, sondern auch später zu Deinen Bedürfnissen passt:

  1. Leistungsumfang: Wähle Leistungen, die Dir wichtig sind, wie Zahnersatz oder ein Einzelzimmer im Krankenhaus.
  2. Selbstbehalt: Ein Selbstbehalt kann die Beiträge senken – überlege, was zu Deinem finanziellen Puffer und Gesundheitszustand passt.
  3. Langfristige Kostenentwicklung: Informiere Dich über die voraussichtliche Entwicklung der Beiträge und plane Rücklagen. Investiere die Ersparnis und baue dir ein zusätzliches Vermögen auf.
  4. Beratung nutzen: Hole Dir Rat von unabhängigen Experten, um den optimalen Tarif zu finden.

Mit vorausschauender Planung und der richtigen Tarifwahl bleibt die PKV sowohl im Berufsleben als auch im Alter eine wertvolle, bezahlbare Option.

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